Ich habe in meinem Leben schon eine Menge Therapien gemacht. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich erst 21 bin. Hier eine Kurzzusammenfassung davon – mit einer guten Portion Ironie:
11 Jahre – Psychiatrie
Meine erste „Therapie“ musste ich während meines stationären Aufenthalts in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie über mich ergehen lassen. Eigentlich sollte die Therapeutin meine Magersucht behandeln, stattdessen haben wir in jeder Stunde 45 Minuten der Zeit Karten gespielt. Kann man ja mit einem Kind machen! Ihr könnt euch vorstellen wie erfolgreich das war…
12 Jahre – 1. ambulante Therapie (wenn auch nur kurz)
Nach meinem Klinikaufenthalt musste ich natürlich eine ambulante Therapie machen. Nach zwei oder drei Sitzungen war ich jedoch der Meinung „austherapiert“ zu sein und verweigerte ein weiteres Hingehen. Mein mangelndes Durchhaltevermögen hab ich schon mal erwähnt oder? Das einzige, was mir von der Therapie in Erinnerung geblieben ist, war die bunte Wand hinter der Therapeutin.
17 Jahre – Magersucht und Abitur. Eine Therapie zum Überleben!
Nach einer fünfjährigen Therapiepause, wurde es nun wieder Zeit. Aus gegebenem Anlass (schwere Magersucht und Abiturvorbereitung) schöpfte ich dieses Mal aus dem Vollen. Neben mehreren Beratungsgesprächen bei Ärzten und Co. hat mich schließlich eine Verhaltenstherapeutin in ihre Obhut genommen. Der Fokus der Therapie lag, auf meinen Wunsch hin, auf dem „Überleben“ der Abiturphase. Die Anführungszeichen wären hier eigentlich gar nicht nötig, denn aufgrund meiner extrem schlechten körperlichen Verfassung befand ich mich (wenn auch von mir verleugnet) tatsächlich in Lebensgefahr. Manchmal war die Therapie für mich mehr Lüge als Wahrheit. Trotzdem habe ich mich so zum Abitur gelogen.
18 Jahre – Erneut Psychiatrie, erneut unfähig.
Nach erfolgreich bestandenem Abitur als Skelett, kam ich zunächst in ein Krankenhaus, in die Psychiatrieabteilung. Hier sollte ich körperlich stabil werden, sprich zunehmen, sodass ich in eine andere Klinik verlegt werden konnte. Waren schon die Therapeuten in der Jugendpsychiatrie unfähig, wurden meine Vorurteile bestätigt und auch diese Therapeutin war, freundlich gesagt, eigenartig. Das einzige, woran ich mich inhaltlich erinnere ist, dass sie gemeint hat ich soll ihr eine Postkarte schicken, wenn ich meine aufgrund der Krankheit gescheiterte Abireise nachhole…What the F*ck!?
Am Sonntag folgt Teil 2 für euch! 🙂
Sehr klar zusammengefasst, wenn auch leider vom Therapie-Erfolg her dürftig. Ich hoffe, in Teil gibt es erfeulicheres über Therapien zu berichten 🙂
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Ja, ich glaub dass ich da teilweise Therapie auch noch gar nicht verstanden habe und der Sinn für mich nicht vorhanden war. Es wird aber besser, keine Angst! 😉
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Ist mit 11/12 auch so ne Sache… wirklich nicht leicht 😉
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