Meine zahlreiche Therapieerfahrung – Teil 2

Falls ihr Teil 1 verpasst habt, kommt ihr hier zum Beitrag!

18 Jahre – Psychosomatische Klinik. Ich beginne Therapie zu verstehen.

In der psychosomatischen Klinik, in der ich 9 Wochen verbrachte, hatte ich 2x pro Woche Einzeltherapie. Mit meinem Vorsatz hier voll mitzumachen und nicht zu lügen, spürte ich plötzlich ein schleichendes Gefühl das flüsterte: Therapie hilft! Das war tatsächlich das erste Mal, wo ich den Nutzen einer Therapie spürte.

18 Jahre – Weiter geht’s mit ambulanter Hypnotherapie.

Auch nach diesem Klinikaufenthalt schloss sich eine ambulante Therapie an. Ist ja nichts Neues. Auch dieses Mal habe ich nach einigen Sitzungen abgebrochen. Ebenfalls nichts Neues. Meine Therapeutin war nun jedoch eine Hypnotherapeutin. Schon immer sehr fasziniert von Hypnose, war es mein Wunsch es mit dieser Art von Therapie zu probieren. Hart gesagt wurde ich enttäuscht. Etwas weniger hart gesagt habe ich mir das einfach anders vorgestellt. Ich glaube, dass ich damals auf eine Art Wunderheilung durch die Hypnose hoffte. Einmal hypnotisiert und zack – weg ist die Essstörung. Die Realität sah leider anders aus…

19 Jahre – Ich gebe Hypnotherapie eine 2. Chance.

Ein Jahr älter, aber immer noch nicht klüger, wollte ich mich noch einmal der Illusion hingeben, dass Hypnose schon alles richten wird. Dieses Mal bin ich mit meiner Mama sogar über zwei Stunden in die Praxis gefahren, um an einer solchen Sitzung teilzunehmen. Leider wurden auch hier meine (unrealistischen) Erwartungen nicht erfüllt. Ich lag zwar dieses Mal tatsächlich auf einer Couch und der Therapeut meinte auch ich sei gut in der Hypnose gewesen (!?), trotzdem war diese unpersönliche Art der Therapie nichts für mich. Bei jedem Patient erzählte dieser Hypnotherapeut das gleiche. Dieses Prinzip verstehe ich bis heute nicht.

19 Jahre – Energetikerin . Werde ich jetzt esoterisch?

Nach meinen gescheiterten Hypnotherapieversuchen war ich immer noch auf der Suche nach alternativen Therapien (nicht das ich jemals eine „normale“ durchgezogen hätte). Von einer Mitpatientin, die ich in der Klinik kennengelernt habe, bekam ich den Tipp mich an, nennen wir sie mal, Frau Rose zu wenden. Ich weiß bis heute nicht wie ich sie wirklich  bezeichnen soll. Vielleicht als weise Lebenshelferin? Sie hat in ihrem Leben bereits mehrmals den Schatten gesehen und hat ihren Weg gefunden damit umzugehen. Ich würde sie noch am ehesten als Energetikerin bezeichnen, was ihr aber nicht gerecht wird. Sie war viel mehr als das. Sie hat mir auf therapieUNtypische Weise gezeigt wie ich besser mit mir umgehen kann. Wenn ihr wollt, werde ich in einem anderen Beitrag gerne mal mehr dazu schreiben.

20 Jahre – Ich bin zwar jetzt Student, aber immer noch Psycho!

Nachdem ich von zu Hause weggezogen war, um passenderweise mein Psychologiestudium zu beginnen, hatte ich leider auch schon fast ein ganzes Jahr mit massiven Binge Eating zu tun. Bis ans Jahresende hatte ich mich auf mein Höchstgewicht gefuttert. Dazu kamen immer stärker werdende Depressionen, die ich mir am Anfang nicht eingestehen wollte. Da ich auch ganz allein in einer fremden Stadt war, befand sich auch meine schon immer in Maßen vorhandene soziale Phobie auf Höchstniveau. Binge Eating, Depression und soziale Phobie sind kein allzu freundliches Trio, doch habe ich erst eingesehen Hilfe zu brauchen, als ich keinen Sinn im Leben mehr sah und passive Todeswünsche hegte. Ich habe nicht nur einmal zu meiner Mama am Telefon gesagt, dass ich sterben möchte. Trotz Dickkopf war ich dann doch vernünftig genug mich nicht nur nach einem Psychiater umzuschauen, sondern auch nach einem Psychotherapeuten. Um den Suchprozess etwas zu verkürzen: Ich habe eine Verhaltenstherapeutin gefunden, auch wenn ich sie alles andere als regelmäßig sehe. Ob ich diese Therapie durchziehe weiß ich nicht. Es fällt mir auf jeden Fall immer wieder schwer hinzugehen…

Das war meine Therapieerfahrung in Kürze. Auch wenn ich hier mit Ironie schreibe, war jede Therapie äußerst schwierig für mich. Es ist einfach meine Art damit umzugehen.


Solltet ihr daran interessiert sein, kann ich auch noch gerne die eine oder andere Therapie in einem eigenen Beitrag ausführen. Schreibt mir einfach in die Kommentare!

Mich interessiert auch sehr, was ihr so für Therapieerfahrung habt. Ich freue mich auf eure Erfahrungen! ❤

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9 Gedanken zu “Meine zahlreiche Therapieerfahrung – Teil 2

  1. Bozenka "Bo" Matuszak

    Liebe Julia, Dankeschön für Deinen Beitrag über Deine Therapieerfahrung! Liebe Julia, ich habe auch Gespräche mit meinen Therapeuten und meiner Ärztin! Nun, meine leise Stimme, die noch sehr schwach ist, sagt mir, dass ich selbst mein Therapeut sein kann. Ich selbst spüre ( nicht immer), was für mich wichtig ist, zu wem ich den Kontakt haben möchte, was ich machen will!!! Jede Therapeut hat eine andere Meinung!!! Das Leben meines Therapeuten ist nicht mein Leben. Meine innere Stimme ist noch sehr schwach und leise und ängstlich! Ich tendiere noch oft dazu auf Andere zu hören anstatt mich selbst zu befragen, was ich will? was tut mir gut? Wie gesagt, meine innere Stimme ist im Moment sehr schwach und ängstlich. Ich möchte aber versuchen mehr auf mich zu hören! Am Montag am Nachmittag habe ich ein Gespräch mit meiner Psychiaterin! Ich werde die Möglichkeit haben, zu üben. Ich versuche schon heute mein Leben selbst in die Hand zu nehmen! Auch wenn ich Alles verliere, was mir sehr lieb ist! Ich habe nur das eine Leben! Liebe Julia, ich habe Angst aber ich versuche es zu wagen!!! Liebe Julia, ich umarme dich ganz liebevoll! Viele liebe Grüsse, Bo

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  2. Bozenka "Bo" Matuszak

    Liebe Julia, ich habe auch Angst, wieder krank zu werden, mich zu verlieren! Nun, ich habe das Gefühl, dass es sich etwas bei mir tut. Ich spüre das Kribbeln im Bauch und eine gewisse Lebendigkeit!!! Ich spüre das ich langsam anfange zu leben!!! Viele liebe Grüße, angepasste Bo

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  3. Bozenka "Bo" Matuszak

    Liebe Julia, Dankeschön für Deine aufbauende Worte! Sie tuen meiner Seele sehr gut! Vielen lieben Dank!!!
    Liebe Julia, ich habe noch etwas auf meinem Herzen. Vielleicht kannst du mir liebe Julia behilflich sein? Mich beschäftigt zur Zeit nicht nur die Arbeit. Mich beschäftigt sehr und mehr ein sehr guter Frund von mir Udo!!! Er kennt die ganze Geschichte meines Lebens! Ich habe Udo Alles geschrieben! Mein lieber Mann weißt, dass ich einen guten Freund habe!!! Udo war und ist immer für mich da genauso wie mein lieber Mann und meine Freundinnen! Udo meine Geschichte zu erzählen war für mich sehr wichtig!!! Udo kennt mich genauso gut wie mein lieber Mann! An der Stelle möchte ich sagen, lieber Udo, es ist sehr schön, dass es Dich gibt! Lieber Udo, Entschuldigung für mein Verhalten! Lieber Udo, ich hoffe sehr, dass wir im Kontakt verbleiben. Das wünsche ich mir von ganzem Herzen! Lieber Udo, Deine Freundschaft ist für mich sehr wichtig! Auch liebe Sanja, Entschuldigung für mein Verhalten!!! Deine Freundschaft ist für mich sehr wichtig!!! Ich hab Euch sehr lieb!!! Ihr fehlt mir!!! Liebe Julia, ich hoffe sehr, dass ich meine Freunde aus Weibern durch mein Verhalten nicht verloren habe! Ich habe sie im meinem Herzen!!! “ Freunde sind wie Sterne, du kannst sie nicht immer sehen, aber trotzdem sind sie immer da“!!! Liebe Sanja, lieber Udo, Entschuldigung und Dankeschön!!! Viele liebe Grüsse, Eure Bo P.S. Liebe Julia, es ist für mich sehr wichtig, Dir liebe Julia das zu schreiben!!! Dankeschön liebe Julia!!! P.S. Liebe Freunde, ihr fehlt mir und ich brauche Euch!!! Eure Bo

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    1. Liebe Bo! Ich sehe wie wichtig dir diese beiden Menschen sind. Sag ihnen das immer wieder. Wenn es wahre Freunde sind, verzeihen sie dir! Du schreibst, dass sie dir fehlen. Zeig ihnen, was du für sie geschrieben hast und behalte sie in deinem Herzen. Dort sind sie gut aufgehoben und passen auf dich auf! Alles Liebe, Julia

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      1. "Bo"

        Liebe Julia, vielen lieben Dank für Deine weisen und hilfreichen Worte!!! Liebe Julia, wie war heute Dein Tag? Wie geht es Dir? Liebe Julia, ich wünsche Dir einen schönen Abend!!! Viele liebe Grüße und eine liebevolle Umarmung, Bo

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      2. Gerne liebe Bo! Ich hatte einen sehr entspannten Tag und hab mich gar nicht so allein gefühlt. Ich hoffe du hattest auch einen schönen Tag! Ich umarm dich und wünsch dir ebenfalls einen schönen Abend! ❤

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  4. Pingback: Meine Erfahrung mit Verhaltenstherapie – Der „Quick-Fix“ unter den Therapien? – Lebenswelt

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