Diese Situation hat sich vor ein paar Monaten in der U-Bahn zugetragen. (Also ich muss schon sagen, dass das mit der U-Bahn schön langsam auffällig wird. Eigentlich sollte ich eine U-Bahn-Phobie entwickeln, wenn man bedenkt, was mir dort alles für seltsame Situationen widerfahren!) 😉
Auf jeden Fall, war ich da mit einer Kommilitonin auf dem nachhause Weg von einem Theater. In dem Theater haben wir zwei Jungs getroffen, die ebenfalls mit uns studieren. Wir saßen uns in der U-Bahn gegenüber und der Dialog im Kopf nahm seinen Lauf…
KOPF: Hey, du solltest dich auch mal am Gespräch beteiligen! Du sitzt neben den dreien wie ein stummer Fisch! Kein Wunder, dass dich kein Mann attraktiv findet!
ICH: Kannst du mich bitte in Ruhe lassen! Wenn ich mir solche Gedanken machen, werde ich nur noch nervöser und rede erst recht Müll.
KOPF: Ich mein ja nur. Ich wollte dir nur raten mal den Mund aufzumachen.
ICH: So nett heute…?!
KOPF: Hast Recht, das war nur ein Scherz. Schau sie zumindest mal an, anstatt immer an ihnen vorbei zu schauen. Schon mal was davon gehört wie wichtig Blickkontakt ist?
Ich wende meinem Kopf einen der Jungen zu und schaue ihn an. Er ist gerade in ein Gespräch mit meiner Kommilitonin vertieft und registriert mich nicht. Ich wünsche mir noch mehr, dass ich endlich verschwinden oder zumindest aussteigen kann.
KOPF: Naja, dass du Luft für die Männerwelt bist ist ja nichts Neues. Die riechen ja deine Unsicherheit schon aus einer Entfernung von 10 Metern!
ICH:…
Die U-Bahn hält und die Jungs steigen aus. Ein „Tschüss“ geht auch in meine Richtung. Als wir nur noch zu zweit sind, merke ich wie ich mich entspanne.
KOPF: Das war mal wieder eine schöne Performance von dir à la „Julia und ihre Angst vor Männern“! Du bist ein hoffnungsloser Fall!
ICH: Aber sie haben sich auch von mir verabschiedet.
KOPF: Schon mal was von Höflichkeit gehört?
Ich schüttle den Kopf, um meinen Inneren Kritiker verstummen zu lassen und konzentriere mich auf ein Gespräch mit meiner Sitznachbarin.
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