Theoretisch bin ich ein Theoretiker

Es gibt Macher und Denker. Oder man könnte auch sagen Praktiker und Theoretiker. Und es gibt ein Spektrum zwischen diesen beiden Extremen, auf dem sich jeder Mensch einordnen lässt. Das sieht dann ungefähr so aus:

Praktiker         3          2          1          0          1          2          3          Theoretiker    

Diese Einordnung ist natürlich veränderbar. Zum Beispiel war ich als Kind eher der Macher-Typ. Ich denke aber, dass jedes Kind eher auf der praktischen Seite einzuordnen ist. Stellt euch mal vor ein Kleinkind würde schon über den Sinn des Lebens philosophieren!

Als ich jedoch älter wurde und in die Schule gekommen bin, habe ich meine praktische Seite Stück für Stück verloren, bis sie so gut wie gar nicht mehr vorhanden war. Ich lernte Theorien, Formel und wie man zum Beispiel Musik „aufschreibt“ anstatt sie zu machen. Irgendwann war ich so in diesem Denk-Modus gefangen, dass selbst mein Kopf nicht mal mehr kreative Ideen erzeugt hat, geschweige denn, dass ich diese umgesetzt hätte. Man konnte also sagen, dass ich mich auf der Skala ungefähr hier einzuordnen hatte:

Praktiker         3          2          1          0          1          2          3          Theoretiker    

Das hat sich eigentlich bis zum heutigen Moment durchgezogen. Verändert hat sich bloß, dass mein Kopf wieder begonnen hat kreativ und praktisch zu denken. Manchmal liege ich abends im Bett und meine Gedanken sprudeln nur so vor Ideen.

Das Problem: Ich setze diese Ideen viel zu selten um. Das ist schade. Oft macht mir meine theoretische Denkweise meine Ideen auch kaputt. Denn manchmal denke ich so lange über etwas nach, dass ich am Ende dastehe und mir denke, was das nur für eine doofe Idee war.

Ich schätze meinen Kopf und finde es auch toll, dass er kritisch denkt, aber das geht zu weit. Hätte sich die Menschheit immer auf ihren rationalen Kopf verlassen, wären wir um einige Dinge in unserem Leben ärmer.


Was sagt ihr dazu? Wo würdet ihr euch auf der Skala einordnen? Und seit ihr damit zufrieden oder wünscht ihr euch etwas praktischer oder theoretischer zu sein? Ich bin gespannt! ❤

 

 

 

6 Gedanken zu “Theoretisch bin ich ein Theoretiker

  1. Ich bin auch definitiv die Theoretikerin – ich zerdenke vieles und habe schon auch Ideen, aber setz die dann genauso wenig um wie du 😉
    Apropos Kinder – kennst du die Marshmallow Challenge aus dem Sozialen Kompetenztraining? Ich war auf einer Fortbildung und wir haben diese Challenge gemacht. Dabei soll man anhand 20 Spaghetti, Klebeband und einem Marshmallow innerhalb einer vorgegebenen Zeit im Team einen Turm bauen, der stabil genug ist, dass er auch hält. Wer den größten Turm hat, der hat gewonnen. Von unseren vier Sozialarbeitergruppen hat nur eine überhaupt einen standhaften Turm geschafft. Das Problem war einfach, dass wir ALLE die Aufgabe zu sehr zerdacht haben. Übrigens schneiden Kindergartenkinder bei dieser Übung am besten ab. Sie probieren aus, bessern nach, was nicht ganz gut ist und haben damit Erfolg. Erstaunlich oder?

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    1. Die Challenge klingt ja megaspannend! Würde ich gerne mal machen und ich kann mir echt gut vorstellen, dass Kinder da besser sind. Wir Erwachsenen glauben oft, dass wir zuerst alles theoretisch verstehen müssen, bevor wir mit der Praxis anfangen.
      Liebe Grüße, Julia ❤

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  2. Ich würde mich eher als Theoretiker einschätzen. Aber ich habe manchmal das gleiche Problem wie du. Ich bin so sehr in meinem Denk-Modus gefangen, dass ich zwar eine wirklich gute Idee habe, es aber am Ende doch nicht umsetzte. Denn zu viel denken, überlegen, grübeln, abschätzen etc. macht fast jede kreative Aktion zunichte.
    Aber trotzdem versuche ich so oft wie möglich die Idee auch umzusetzen. Sonst wäre es ja zu schade 😉

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  3. Danke für den Beitrag, ich fühl mich als Theoretikerin oft verloren im Arbeitsalltag. Meine Ausbildung hat mir noch mal mehr gezeigt, dass ich wenig praktisch veranlagt bin … und da fragt man sich wie man in der Welt in der es ums Arbeiten und Geld verdienen geht mit einem so zerdenkenden Kopf vorran kommt. Teilweise hatte ich das Gefühl unnütz zu sein und das löst Angst vor der Zukunft aus (als Agoraphobikerin ist Angst ohnehin ein Thema was mich ständig begleitet ^^) … wenn ich in der Ausbildung schon praktisch so langsam und schlecht bin wie will ichs dann in der Welt außerhalb der „schützenden Ausbildung“ schaffen. Mittlerweile hab ich meine Ausbildung mit einem super Abschluss beendet aber ich merke wie es mir fehlt die Schulbank zu drücken, mir Notizen über Lernstoff zu machen und gute Noten zu sammeln … es fehlt sich so zu fühlen wie man sich als Theoretikerin in der Berufsschule fühlte … und da ist es schön zu lesen, dass es anderen ebenso geht 🙂 auf der Skala bin ich mindestens ne 2 auf der Denkerseite, tendenziell steigend ^^ LG und PS.: ich werd jetzt sicher häufiger mal auf deinem Blog vorbei schauen!

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    1. Es ist auch für mich sehr schön zu wissen, dass ich nicht allein mit meinem denkenden Kopf bin! Vielen Dank dafür, Melanie! ❤

      Wir leben nun einmal, wie du schreibst, in einer praktischen Welt und ich habe auch immer das Gefühl, dass mir vorgeweorfen werden könnte faul oder nutzlos zu sein, weil meine ganze Arbeit im Kopf stattfindet. Ich vermisse die Schule auch sehr und jetzt in der Uni habe ich das Gefühl, dass ich zwar wieder theoretisch arbeiten kann, aber das es u.a. eine Flucht von der echten Arbeitswelt ist. Was hast du denn für eine Ausbildung gemacht, wenn ich fragen darf? 🙂

      Und ich freue mich wirklich sehr, wenn du öfter den Weg auf meinem Blog findest! Hast du vielleicht irgendwelche Wünsche, worüber ich schreiben soll? Was würde dich interessieren? Denn, klar schreibe ich hier auch viel für mich, aber auch meine Leser sind Teil dieses Blogs. 😉

      Alles Liebe
      Julia

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