Wenn mir Leute erzählen, dass sie mit sechs Stunden Schlaf auskommen, kann ich nur mit einem herzhaften Gähnen reagieren. Denn allein schon der Gedanke an so wenig Schlaf, löst bei mir akute Müdigkeit aus.

Ich hab schon immer viel geschlafen. Als Kind hab ich sowieso meine 10 – 12 Stunden Schlaf gebraucht und auch als ich in der Oberstufe war, habe ich penibel darauf geachtet ja nicht unausgeschlafen in die Schule zu kommen. Zugegeben, diese Disziplin grenzte schon ans Zwanghafte.
Heute ist es so, dass ich ein Minimum von neun Stunden schlafe, um den Tag meistern zu können. Das ist doch ganz normal, denkst du jetzt vielleicht. Ja, das mag schon sein, aber die Sache ist, dass ich diese neun Stunden Schlaf in der Nacht brauche.
Dazu kommt aber noch eine Menge Schlaf über den Tag verteilt. Und das ganze läuft nach folgendem Prinzip ab: gute Laune = weniger Schlaf, schlechte Laune = mehr Schlaf. Das bedeutet, dass ich während meiner depressiven Phase wesentlich mehr schlafe, als wenn ich gerade in einem relativ stabilen Zustand bin. So weit, so normal. Denn wenn man sich den Symptomkatalog einer Depression anschaut, steht da, dass Betroffene entweder zu wenig oder zu viel schlafen.
Aber ich bin seit ca einem halben Jahr aus meiner depressiven Phase draußen. Trotzdem fühle ich mich manchmal mehr wie ein Murmeltier, tief schlafend in seine Höhle eingemurmelt, als ein junger aktiver Mensch.
Ich schlafe auch sehr häufig, wenn mir langweilig ist, ich mich alleine fühle und ich mir einfach wünsche, dass der Tag schneller vorbei ist. Der Schlaf ist für mich dann eine Flucht. Eine Flucht vor mir selbst und meinem Bewusstsein, dessen Gedanken und Gefühle mich häufig überfordern. Somit ist Schlaf für mich zu so etwas wie einer Coping-Strategie mutiert.
Aber: Je mehr ich schlafe, desto müder bin ich. Das ist keine Einbildung sondern ein Fakt, der belegt ist. Irgendwo ja auch nicht verwunderlich. Jedes Mal, wenn wir schlafen schaltet unser Körper in den Ruhemodus und nach dem Aufwachen sofort aktiv und munter zu sein ist schwierig, wenn um die nächste Ecke schon die nächste Schlafpause wartet.
Das Ganze hat natürlich sehr viel mit Angewohnheit zu tun. In meinem Kopf ist abgespeichert: Mir ist langweilig also schlafe ich. Grundsätzlich finde ich Schlaf etwas Schönes. Er hilft mir oft kreativ zu sein, über Dinge zu „schlafen“ und hilft mir manchmal stark beim Lernen. Aber wie so oft im Leben ist halt auch hier das richtige Maß der goldene Weg.
Sagt mir doch mal: Schlaft ihr zu viel oder zu wenig? Vielleicht gibt es ja auch ein paar „Murmeltiere“ unter euch? 😉
Ich bin das Gegenteil von Murmeltier. Ich schlafe schlecht und demzufolge auch zuwenig. Ich wünschte mir mal eine Murmeltierwoche, in der ich einfach mal schlafen kann, soviel ich will und brauche.
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Oje, das klingt nicht gut. Obwohl ich das hin und wieder auch mal habe. Vor allem, wenn ich oft tagsüber schlafe und nachts dann zu wach bin. Naja, schlafen ist halt schwieriger als man vielleicht denkt. Ich wünsche dir alles Gute! Julia ❤
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Ich bin ähnlich gestrickt wie du😉 In einer depressiven Episode schlafe ich meist mehr als weniger, früher waren das dann manchmal bis zu 15 h … Definitiv auch Weltflucht, denn im Schlaf bin ich entspannt, habe weder depressive Gefühle und Gedanken noch Panikattacken oder Zwänge. Je älter ich wurde, um so mehr begriff ich aber, dass mir das nicht gut tat und zwang/zwinge mich dann trotzdem eher aufzustehen. Tagesstruktur und so 😉
Aber auch außer depressiven Episoden bin ich ein Murmeltier und brauche mehr Schlaf als andere. Am WE gut und gern 10-11 h 😚, wenn ich arbeiten muss etc. natürlich weniger.
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Du sagst es! Gut tut einem diese Weltflucht langfristig nicht und eine Tagesstruktur ist da bestimmt hilfreich. Ich denke etwas mehr Schlaf zu brauchen als der Durchschnitt ist nicht so schlimm. Welcher Grund dahinter steht ist halt wichtig.
Alles Liebe, Julia ❤
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Wenn ich morgens um halb acht aufstehen muss, dann gehe ich abends um neun ins Bett, das sind 10.5 Stunden. Wenn ich später ins Bett gehe, dann schaff ich’s am Morgen nicht raus. Das hängt aber bei mir auch mit den Medikamenten zusammen.
Wenn es mir schlecht geht, schlafe ich meistens weniger und habe viele Albträume, so dass ich mich vor dem Schlafen fürchte und Angst habe einzuschlafen. Dann komme ich manchmal nur so auf 2-4 Stunden.
Wenn ich mal eine emotionale Krise habe, dröhne ich mich mit Benzos zu und schlafe am Tag noch so 2-4 Stunden.
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Das kann ich gut nachvollziehen. Ich würde auch nicht schlafen wollen, wenn ich weiß, dass mich im Schlaf viele Albträume erwarten.
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Uhh ich bin ein Alien. Je mehr ich schlafe, desto mieser geht es mir. Mein Körper will aktiv werden, sobald ich wach bin. Wenn ich also um 11 Uhr ins Bett krieche, bin ich um sechs einsatzbereit. Lege ich mich nochmal hin oder drehe mich um, kommen die schlimmsten Alpträume. Nachts bin ich meist auch um drei oder vier mal wach. Ich stehe mit dem Schlaf ein wenig auf Kriegsfuß. Wenn eine Phase mit Alpträumen und elenden Geschwitze ist, kann ich 5 oder 20 Stunden schlafen, ich bin kaputt. Tagsüber lege ich mich nicht hin, es sei denn ich bin so im Loch, dass ich Ruhe zum denken brauche. Dann mache ich Achtsamkeitsdinge und schlafe darüber ein. Als Kind war ich auch Kurzschläfer. Mit sieben Stunden bin ich am Besten bedient.
Herzlichst Alice
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Ich glaube, dass das auch bei mir so ist, dass mein Körper gar nicht so viel schlafen möchte. Wenn ich aufstehe habe ich auch kurzfristig das Gefühl einsatzbereit zu sein. Aber das ändert sich bei mir dann ziemlich schnell und die Murmeltierphase setzt wieder ein. Ich hoffe, dass du nicht allzu oft mit Alpträumen zu kämpfen hast. Das stelle ich mir grässlich vor, wenn man nicht mal im Schlaf Ruhe hat.
Alles Liebe, Julia ❤
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Hallo liebe Julia, leider habe ich fast jede Nacht Träume, die mehr oder minder belastend sind. Man gewöhnt sich aber dran. Ich muss sagen derzeit bin ich abends ein Murmeltiert. Liegt wohl am Seroquel. Ich glaube der Schlaf ändert sich aber auch mit dem Alter. Der Körper ist ja tatsächlich erst mit 25 Jahren richtig ausgereift. Jetzt mit 29 merke ich einfach, dass ich gut funktioniere und auch die Hormone etc im Gleichgewicht sind. Alles liebe Alice
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Das klingt doch schon ganz gut. Vielleicht stellt sich bei mir ja auch noch ein Schlafgleichgewicht ein.
Alles Liebe, Julia ❤
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Ist nur manchmal sehr schräg am Sonntag um sechs Uhr zum Bäcker zu laufen und über die Schnappsleichen zu stolpern. Ich bin definitiv nicht normal dann
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Bei mir ist es genau andersrum xD Ich versuche nicht mehr als 7 Stunden zu schlafen, weil ich bemerkt habe, dass zu viel Schlaf meiner psychischen Verfassung nicht gut tut. Ich bin dann einfach den ganzen Tag über müde, reizbar und schlecht gelaunt. Obwohl ich eigentlich ausgeschlafen sein sollte.
Aber mit ein bisschen rumprobieren, bin ich auf die perfekte Schlafstundenanzahl von 7 gekommen, die mir soweit gut tut.
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Das kenne ich auch gut. Ich weiß ja eigentlich, dass ich zu viel schlafe und mich das noch müder macht. Vielleicht ist es eine gute Idee mir auch mal eine fixe Stundenanzahl Schlaf vorzunehmen.
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