Heute gibt es mal wieder einen Tagebucheintrag für euch, der ungefähr vor einem Jahr entstanden ist:
Donnerstag, 06.10.2016
Als ich heute mit meinem Hund unterwegs war, habe ich gemerkt, dass ich mich mit einem Hund an meiner Seite total verändere. Ich fühle mich sicherer, habe weniger Scheu und traue mich auch einfacher auf die Straße zu gehen, wo viele Leute unterwegs sind.
Nicht, dass es mir Panik macht Menschen auf der Straße zu sehen. In der Stadt bin ich umzingelt von Menschen. Aber es macht mich schon nervös. Ich habe das Gefühl, dass ich als Landmädchen die Leute mehr wahrnehme und sie genauer unter die Lupe nehme. Vielleicht verschwindet das, wenn man lang genug in der Stadt unterwegs ist. (Anmerkung von Julia aus der Zukunft: Dass das Ganze auch mit Sensibilität zu tun haben könnte, wusste ich damals noch nicht.)
Auf jeden Fall ist ein Hund für mich wie ein sicherer Begleiter. Ist er ja eigentlich von mir abhängig, gibt er mir das Gefühl nicht alleine zu sein und mich ohne Worte und Bewertungen unterstützt. Es ist wie als Kind, als die Eltern mir Sicherheit gegeben haben. Mit meiner Mama in der Nähe fühlte ich mich immer sicher. Sie wusste immer, was zu tun war und ich konnte einfach nur sein. Ein Hund ist die abgeschwächte Form davon.
Klar, übernimmt er nicht alles für mich, aber wenn ich unsicher bin, kann ich mich ihm immer zuwenden ohne mir Gedanken machen zu müssen. Menschen, die auf den Boden starren, werden nicht so oft als positive Menschen wahrgenommen. Wer jedoch auf seinen Hund starrt und ihm Aufmerksamkeit schenkt, wirkt freundlich.
Diese Art von Unterstützung kann meiner Meinung nach nur ein Hund bringen. Denn würde auch eine Katze, ein Lama, ein Kaninchen oder ein Vogel als schützender Begleiter dienen, so würde das mit komischen Blicken Aufmerksamkeit auf sich ziehen, was unsichere Menschen schon per se vermeiden wollen.
Viele Menschen, besonders in der Stadt, registrieren Hunde nicht mehr als Handtaschen (wahrscheinlich ein etwas schlechter Vergleich für jemanden, der eine Handtaschensammlung zu Hause hat). Und nebenbei macht es mir auch viel weniger aus angesprochen zu werden.
Es gibt sogar Studien die zeigen, dass zuerst Kontakt über den Hund aufgenommen wird. Im Endeffekt dreht sich das Gespräch dann zu 90% um den Hund. Und da es nicht um mich geht, fällt es mir leichter zu erzählen. Sozusagen wieder ein Punkt weniger für mich auf der Aufmerksamkeitsskala.
Außerdem hilft ein Hund sich nicht zu sehr in seine 4 Wände zurückzuziehen. Dazu neige ich nämlich auch. Mit einem Hund gehe ich wie selbstverständlich raus.
Fazit: HUNDE SIND KLASSE!

Das Bild ist zuckersüß.
Aus dem von Dir beschriebenen Grund gibt es ja auch Therapie- und Begleithunde, auch für psychisch kranke Menschen.
Mir sind trotzdem meine Katzen lieber 😉 In schlechten Phasen wäre es die Hölle für mich: rausgehen, dann mit anderen Hundebesitzern zusammen im Park stehen, damit die Hinde spielen können, und dann steht man da und muss reden …
Liebe Grüße an Dich
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Danke dir :). Es ist doch schön, dass jeder so seine Lieblingstiere hat. Obwohl mir beim Anblick einer Katze auch jedes Mal ein „Ooh“ entfährt ;). Ich glaub diesen Zwang mit dem Hund rauszugehen tut mir dann ganz gut, weil ich mich sonst nur in meiner Höhle verkrieche. Aber ich weiß was du meinst, das ist manchmal eine echt große Herausforderung.
Alles Liebe, Julia ❤
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Da ich ja nun 4 Jahre mit meinem Hund verbringe, habe ich viel dazu gelernt.
Und es stellt sich für mich die Frage, ob Tiere wie zB Hunde in vieler Hinsicht nicht `die besseren Menschen´ sind, dass wir viel von ihnen lernen können. Dazu habe ich den folgenden Artikle reblogged.
In meiner Anmoderation bin ich kurz darauf eingegangen… wie seht ihr das?:
https://4alle.wordpress.com/2017/11/21/huendin-laeuft-taeglich-4-km-um-huehner-und-katzen-zu-fuettern/
Auf jeden Fall können Hunde mal schon nicht lügen und sind uns immer treu!!
Jürgen aus Loy (PJP
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Ja, ich kenne es auch, dass ich mir manchmal so denke: Sind Hunde nicht besser als Menschen?
Liebe Grüße
Julia
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