Flucht zu den Gummibären

Ich bin ein halbes Kind. Oder vielleicht steckt gar noch mehr Kindheitsanteil in mir? Was ich am Kind sein so toll finde, habe ich schon einmal in einem Beitrag erklärt. Was das Problem daran ist, erkläre ich euch heute:

Ihr kennt bestimmt alle die Gummibärenbande, oder? Wenn nicht kläre ich euch mal auf: Das sind springende Bären, die in meiner Kindheit „hier und dort und überall“ im Fernsehen zu sehen waren (kleiner Insider am Rande 😉 ). Kurz gesagt: eine supersüße Zeichentrickserie.

Und ich feiere diese kleinen bunten Bären immer noch. Nicht nur, dass ich das Intro perfekt mitsingen kann, hin und wieder muss es auch mal sein, dass ich mir auf YouTube eine Folge der Gummibären reinziehe. Aus diesem „hin und wieder“ wird manchmal  zu „mindestens einer Folge pro Tag“.

Ähnliches Szenario für viele andere Serien, die ich in als Kind geschaut habe. Immer wieder rufe ich die schönen Erinnerungen meiner Kindheit damit hervor. Und, ist das jetzt schlimm?

Grundsätzlich würde ich sagen: Nein. Es ist doch schön tolle Erinnerungen hervorzuholen. Das ist ja eigentlich sowas wie eine Ressource von mir. Eine Therapeutin hat mal zu mir gesagt, dass ich auf meiner als schön erlebten Kindheit aufbauen kann und ihr nicht hinterhertrauern soll. Sie hat Recht. Denn wenn ich jetzt traurig bin nicht mehr in meiner Kindheitswelt zu leben, dann mache ich mir auch irgendwo meine schönen Erinnerungen kaputt, weil sie mir ein schlechtes Gefühl geben, warum mein Leben jetzt nicht mehr so schön einfach ist. Doch es gibt da eine Kleinigkeit, wo ich mir noch nicht sicher bin wie ich damit umgehen soll:

Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich sehr oft versuche aus der Realität zu fliehen. Ich komme in dieser Welt auf so vielen Ebenen nicht zurecht, dass es mir verdammt schwer fällt einige Aspekte zu akzeptieren. Alleine die Tatsache, dass wir die erste Spezies auf der Erde sind, die sich selbst ausrottet, stellt für mich einen Grund dar, mich aus dieser Welt zurückzuziehen. Ob das gesund ist? Wahrscheinlich nicht.

Und nichts anderes ist doch das Anschauen meiner geliebten Kinderserien, oder? Klar, jede Art der Unterhaltung ist irgendwo eine Form der Realitätsflucht. Und ich glaube das brauchen wir auch, sonst werden wir alle krank. Einfach mal einen Schritt rausgehen und runterkommen.

Wie immer gilt es hier die Balance zu finden zwischen Flucht und Realität. Und wie wir alle wissen, bin ich eine Meisterin des Mittelwegs (#achtungironie). Ich hab einfach oft das Gefühl, dass ich eine schlechtere Lebensqualität hätte, würde ich mich mehr mit der Realität auseinandersetzen.

Trotzdem: Ich studiere, habe einen Bekanntenkreis und schaffe es ohne vom Auto überfahren zu werden durch den Tag. Das heißt doch, so realitätsfern kann ich doch gar nicht sein. Also entschuldigt mich jetzt bitte! Die Gummibären warten auf mich…

3 Gedanken zu “Flucht zu den Gummibären

  1. Pingback: Soziale Phobie – was mir hilft – Lebenswelt

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