Hochfunktionale Depression – die „gute“ Depression?

Ich kümmere mich um mein Leben, habe gestern meine Bachelor-Arbeit abgegeben (Juhuuuuh), habe einen Nebenjob, meine Wohnung ist sauber und ich bin gepflegt. Man könnte meinen ich habe mein Leben unter Kontrolle.

Doch, das was die Leute sehen ist nur ein Teil. An Wochenenden oder an Abenden, grob gesagt immer, wenn ich alleine bin, bricht meine Welt zusammen. Und auch, wenn ich Dinge erledige, dann oft unter größter Mühe und mit viel Überwindung.

Ich würde mich selbst nicht als schwer depressiv bezeichnen und auch nicht sagen, dass ich das jemals war. Ich war (oder bin noch?) leicht depressiv und würde mich als sogenannte „hochfunktionale Depressive“ beschreiben.

Das Phänomen der hochfunktionalen Depression ist im deutschsprachigen Raum noch nicht so verbreitet wie z.B. in den USA, wo die „High functioning Depression“ schon wesentlich bekannter ist. Diese Art von Depression ist kein eigenes Störungsbild, sondern lässt sich eher der Dystymie oder den atypischen Depressionen zuschreiben (genaueres im Video).

Nichtsdestotrotz ist das die Art der Depression, die am besten auf mich zutrifft. Ich bin jemand, der nach außen hin funktioniert, aber dennoch mit Antrieb, Schlaf- und Essrhythmus starke Probleme hat. Und bitte nicht falsch verstehen: Ich will mir hier nicht selbst irgendwas diagnostizieren! Zu verstehen, dass keine Depression einer anderen gleicht, hilft mir lediglich meine Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen besser zu verstehen. Und wenn ich mich selbst besser verstehe, fällt es mir auch leichter mir Hilfe dafür zu holen.


Da es auf YouTube noch kein einziges deutschsprachiges Video zur hochfunktionalen Depression gibt, habe ich mir gedacht, mache ich mal den Anfang 😉


► Mein YouTube Kanal: JULIA LEBENSWELT

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15 Gedanken zu “Hochfunktionale Depression – die „gute“ Depression?

  1. Hallo Julia!
    Ich habe den Begriff noch nie gehört, fühle mich aber in der Beschreibung voll bei dir, was mich selber betrifft. Ich bin depressiv, funktioniere aber nach außen hin doch recht gut. Ich finde gut, dass es dafür einen Begriff gibt…

    LG
    Katharina

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    1. Hallo Katharina! Der Begriff ist tatsächlich noch sehr unbekannt und deshalb ist es umso wichtiger bewusst zu machen, dass Depression eigentlich keine einzelne Erkrankung ist, sondern ein ganzes Spektrum.

      Alles Liebe, Julia ❤

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  2. Wow, das ist das erste Mal das ich davon hoere, es haette mich aber 100% treffend beschrieben, als ich noch in Deutschland war. Kleiner Ausblick: Man kann die Depressionen komplett loswerden, was ich nie geglaubt haette. Hoechstwahrscheinlich musst du dafuer aber gruendlich dein Leben umkrempeln…
    Viele Gruesse aus dem Yukon und viel Kraft!
    Luisa

    Gefällt 1 Person

      1. Hi Julia,
        das wird ganz sicher. Das wichtigste: Bleib neugierig und offen, merke, was dir gut tut und dann geh mehr in diese Richtung. 🙂
        Liebe Gruesse,
        Luisa

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