Dürfen wir alles denken?

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Handlettering by Julia Lebenswelt

Gedanken haben noch nie anderen Menschen geschadet. (Einen selbst können sie natürlich schon schaden.) Es sind die Taten, die andere Menschen verletzen und im schlimmsten Fall töten können.

Ich selbst habe immer wieder Gedanken, die ich nicht haben möchte. Das sind zum Beispiel rassistische Gedanken oder anderweitig menschenverachtende Gedanken. Ich ertappe mich dann dabei so etwas zu denken und verurteile mich sofort dafür. Aber kann ich tatsächlich etwas dafür?

Unsere Vorstellung von der Welt sind uns von der Gesellschaft und unserer Erziehung mitgegeben worden. Wir wurden kulturell geprägt, dass es beispielsweise einen Unterschied zwischen schwarzem und weißem Mann gibt. Diesem Einfluss können wir uns nicht entziehen, solange wir in unserer Kultur bleiben.

Was ich aber machen kann, ist mir diesen Einflüssen, die mir vermittelt wurden bewusst zu werden und die dazugehörigen Gedanken wahrzunehmen. Ich kann dann gedanklich darauf reagieren, indem ich akzeptiere, dass ich diese Gedanken aufgrund meiner Erfahrungen  habe. Gedanken sind nicht böse, sondern das Resultat von Einflüssen und Erlebnissen.

Sobald ich meine Gedanken verstehe, brauche ich mich weder für sie zu schämen, noch nach ihnen zu handeln. Mir wird immer wieder mal gesagt, dass ich sehr aufgeschlossen bin und alle Menschen so akzeptiere wie sie sind. Das tue ich auch. Und zwar indem ich ihnen das Gefühl gebe akzeptiert zu sein und versuche meine kritischen Gedanken sanft beiseite zu schieben. Ich versuche nach meinen Werten zu handeln, selbst wenn meine Gedanken manchmal anderer Meinung sind!


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4 Gedanken zu “Dürfen wir alles denken?

  1. Liebe Julia, wir dürfen definitiv alles denken. Ich finde das sogar sehr wichtig, denn wir können uns nur bedingt dagegen wären. Jeder hatte schon mal Mordgedanke, weil eine andere Person etwas total Bescheuertes bzw. Verletzendes gemacht hat. Der Gedanke führt nicht automatisch zum Handeln. Sonst wären wir alle Massenmörder, wenn wir ehrlich sind. 😎 Wie in vielen Bereichen, liegt auch hier der Teufel im Detail.
    Einerseits bestimmen unsere Gedanken unsere Taten. Aber unsere Gedanken lassen uns nicht immer handeln, wie wir denken. Wenn wir unser Gedanken extrem kontrollieren müssten, kämen wir zu nichts anderem mehr. Sich in Gedanken etwas auszumalen, kann auch ungemein erleichternd sein. Oftmals denken wir das eine und tun das andere. Wie eine Verkäuferin, die einem motzigen Kunden trotzdem freundlich bedienen muss. Was würde wohl in ihrem Kopf abgehen, wenn sie sich stets zurechtweisen müsste.
    Liebe Julia, du bist ein guter Mensch, auch wenn du mal negativ abwertend denkst. So handeln würdest du nicht. Dafür bist du viel zu herzlich. Allein das zählt.

    Ein Volkslied besingt es treffend. 🎶🎵
    „Die Gedanken sind frei
    wer kann sie erraten
    sie fliegen vorbei
    wie  nächtliche Schatten.
    Kein Mensch kann sie wissen
    kein Jäger erschießen.
    Es bleibet dabei:
    Die Gedanken sind frei
    Ich denke,  was ich will
    und was mich beglückt,
    doch alles in der Still´
    und wie es sich schicket.
    Mein Wunsch, mein Begehren
    kann niemand verwehren,
    es bleibet dabei:
    Die Gedanken sind frei
    Und sperrt man mich ein
    in finstere Kerker
    das alles sind rein
    vergebliche Werke.
    Denn meine Gedanken
    zerreißen die Schranken
    und Mauern entzwei
    die Gedanken sind frei
    Ich liebe den Wein
    mein Mädchen vor allen,
    sie tut mir allein
    am besten gefallen.
    Ich bin nicht alleine
    bei meinem Glas Weine,
    mein Mädchen dabei:
    Die Gedanken sind frei!
    Drum will ich auf immer
    den Sorgen entsagen
    und will mich auch nimmer
    mit Grillen mehr plagen.
    Man kann ja im Herzen
    stets lachen und scherzen
    und denken dabei:
    Die Gedanken sind frei!“

    So, ich habe diesmal hoffentlich keine wichtigen Wörter vergessen. 😉
    Ich wünsche dir eine ruhige Nachtruhe.
    Viele liebe Grüße
    Michaela

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    1. Vielen Dank für deine lieben Worte und den sehr treffenden Liedtext! 😘

      Gedanken und Taten sind getrennt und gehören doch irgendwie zusammen. Es ist gut, dass wir unsere Gedanken hinterfragen können. Auch du, liebe Michaela, bist ein sehr herzlicher Mensch und du hast mir mittlerweile klargemacht, dass Denken wichtig und gut ist – auch wenn man mehr denkt als der Durchschnitt. Wenn mir mittlerweile mal wieder jemand sagst: „Du denkst zu viel!“ Dann sage ich: „Aber ich mag denken“. 😉

      Natürlich gibt es auch ein zu viel, aber meistens nur dann, wenn man immer wieder dasselbe im Kreis denkt.

      Alles Liebe
      Julia 💜

      Gefällt 1 Person

  2. Keine Sorge, jetzt kommt kein aus dem Zusammenhang gerissener Liedtext 🙂
    Und auch nichts mit „wir alle“ und „jeder“ – für andere mitzusprechen, das maße ich mir nicht an.
    Solange Deine Gedanken bei Dir bleiben und Du sie richtig reflektierst oder die Konsequenzen daraus auch abzulehnen in der Lage bist… Was konkret verstehst Du denn unter menschenverachtenden Gedanken? Deinem Prof eine reinzuhauen? Und sind es wirklich rassistische Gedanken oder diskriminierend? Beides nicht schön, aber daß es da einen Unterschied gibt, wird gern übertüncht. Vielleicht hinterfragst Du auch lediglich – bewußt oder un(ter)bewußt – wenn bestehende Unterschiede aus falsch verstandener Höflichkeit negiert werden?

    Gefällt 1 Person

    1. Ich verstehe unter menschenverachtende Gedanken zb, dass ich mich für etwas besseres halte als andere oder dass ich manchen Menschen jeglichen Erfolg oder Liebe nicht wünsche.

      Du hast recht. Es gibt einen großen Unterschied zwischen rassistisch und diskriminierend. Ich bin in einem sehr konservativen Ort aufgewachsen, wo alles Fremde grundsätzlich als gefährlich angesehen wird. Diese Vorsicht sehe ich bei mir immer noch hin und wieder. Das ist für mich sehr schwer zu ertragen, weil ich vorschnelle Verurteilung das letzte finde und ich mich dafür verurteile so zu denken. Dabei weiß ich, dass wir Menschen durch unser Umfeld stark geprägt werden und uns natürlich selbst entscheiden wie wir auf unsere Gedanken reagieren. Deshalb würde ich auch nie Menschen verachtend gegenübertreten.

      Liebe Grüße
      Julia

      Gefällt 1 Person

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