Ich habe CBD gegen Angst getestet

Vor einigen Monaten wurde mir über eine E-Mail-Anfrage CBD als mögliches Behandlungsmittel bei Ängsten näher gebracht. Ich habe in einem Beitrag über eine Studie geschrieben, die von Studenten durchgeführt wurde und eine sehr vielversprechende Wirkung von CBD auf Menschen mit Angststörungen beschreibt. Was CBD genau ist und was genau herausgefunden wurde, könnt ihr HIER nachlesen.

Auf diesen Beitrag habe ich erstaunlich viel Reaktion bekommen – in den Kommentaren, aber auch aus meinem privaten Umfeld. Zuerst stand ich diesem Hype um CBD sehr skeptisch gegenüber. Das Forschungsfeld dazu ist sehr neu und manche Händler preisen ihre CBD-Produkte an als wären sie Wundermittel, die praktisch alles heilen können. Tatsächlich sind die Anwendungsgebiete so breit gefächert wie bei kaum einem anderen Wirkstoff. CBD soll bei Schmerzen, Hauterkrankungen, Stress, Ängsten, Depressionen und noch vielem mehr helfen.

Aber da ich selbst unter starken Ängsten leide, die meine Lebensqualität stark einschränken, habe ich diese Skepsis beiseitegelegt. Ich dachte an den vielen positiven Erfahrungsberichten muss doch etwas dran sein und ständig unter einer Angstreaktion zu stehen ist auf jeden Fall ungesünder als so ein paar Tropfen CBD pro Tag.

Mein Test über 2 Monate

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Soziale Phobie – Warum ich leise, schnell und undeutlich spreche

Diese Woche habe ich ein sechswöchiges Praktikum begonnen und neben der Tatsache, dass es mir als Person mit sozialen Ängsten ohnehin unglaublich schwer fällt mit so vielen neuen Menschen und Situationen konfrontiert zu sein, habe ich auch bezüglich meines Sprachstils so einiges festgestellt.

Eigentlich bin ich sowieso eher die Zuhörerin als Sprecherin. Gerade, wenn mehr als eine Person anwesend ist, halte ich lieber meine Klappe und höre einfach zu, was die anderen zu sagen haben. Ich glaube, dass ich in einem Vier-Augen-Gespräch eine ganz nette Gesprächspartnerin bin, wenn ich mal etwas Vertrauen gefasst habe. Aber in größeren Gruppen möchte ich mich am liebsten unter den Gesprächen der anderen hinwegducken. Weiterlesen „Soziale Phobie – Warum ich leise, schnell und undeutlich spreche“

Ein Schritt aus meiner Komfortzone: Ich war in einer Radiosendung

Vor fast zwei Wochen war ich in der Sendung „Ab 21“ bei Deutschlandfunk Nova zu Gast. Ich habe dort über meine Soziale Phobie berichtet. Hier geht es zur Sendung: Was soziale Phobien mit uns machen. Der Grund, warum ich den Link dazu erst jetzt mit euch teile, hat zwei (naja, eigentlich drei) Gründe:

1. Ich habe bisher schon zwei Mal bei anderen Podcasts mitgemacht und mir diese nie angehört. Weiterlesen „Ein Schritt aus meiner Komfortzone: Ich war in einer Radiosendung“

Warum ich im Internet so offen spreche und im „echten“ Leben verschlossen bin

In der letzten Woche wurde ich von Außenstehenden, die von meinem Blog wissen (und das sind mittlerweile ungefähr eine Hand voll Menschen), ein paar Mal darauf angesprochen, warum ich denn im Internet so offen über meine (psychischen) Probleme sprechen kann und das im „echten“ Leben eher nicht so gern tue. Das war keineswegs als Vorwurf gemeint, sondern wurde mit dem Gedanken ausgesprochen, dass es für mich im Alltag dann ja wesentlich einfacher sein würde, wenn mein Umfeld von meinen Schwierigkeiten wüsste. Ja, aber…(Meine Uni-Seminarleiterin, die uns Gesprächsführungstechniken lehrt, würde mir für mein „ja, aber“ jetzt einen schiefen Blick zuwerfen.)

So einfach ist das leider nicht. Auch, wenn ich erst einmal überlegen musste, warum ich vergleichsweise sehr verschlossen in der „Realität“ agiere, sind mir letztendlich folgende Punkte eingefallen: Weiterlesen „Warum ich im Internet so offen spreche und im „echten“ Leben verschlossen bin“

Ein Date mit mir selbst? – die Angst alleine Dinge zu unternehmen

Wie ihr vielleicht wisst, bin ich ja vor Kurzem umgezogen (schwer zu übersehen, wenn ihr meinen Blog lest, weil ich in jedem Beitrag darüber jammere). Dieser Umzug hat es mir nochmal um einiges schwerer gemacht mein ohnehin schon sozial mangelhaftes Leben darauf auszurichten, zumindest manchmal mit anderen Menschen etwas zu unternehmen.

Und da ich wahrscheinlich lange darauf warten kann, dass ich ein soziales Umfeld habe, dass mit mir regelmäßig Dinge unternimmt, was vor allem an mir selbst liegt (aber das ist ein anderes Thema), habe ich mir schon oft überlegt das Ganze selbst in die Hand zu nehmen. Ich möchte mehr Dinge alleine machen! Weiterlesen „Ein Date mit mir selbst? – die Angst alleine Dinge zu unternehmen“

Warum mache ich das immer wieder? – Von Neuanfängen, Ängsten und Zweifeln

Ich bin in den letzten Tagen umgezogen. Nachdem ich meinen Bachelor in Psychologie abgeschlossen habe, bin ich jetzt für meinen Master in eine fremde Stadt gezogen, die ebenso weit weg ist von meiner Familie wie mein vorheriger Studienplatz.

Ich wollte das so. Ich wollte in einer anderen Stadt meinen Master machen. Noch einmal die Chance nutzen für zwei Jahre woanders zu leben ohne Bindung an einen Job, mit dem Wissen, dass der Aufenthalt (wahrscheinlich) zeitbegrenzt sein wird. Ich wollte mich selbst herausfordern, mir beweisen, dass ich es wieder kann ganz alleine Fuß zu fassen. So waren meine Gedanken, aber es kommen Zweifel… Weiterlesen „Warum mache ich das immer wieder? – Von Neuanfängen, Ängsten und Zweifeln“

„Du bist so langweilig!“ – Wie mich mein Umfeld zwingt mitzumachen

„Du bist so langweilig!“ „Jeden Abend hängst du nur zu Hause rum!“ „Du bist immer so schlecht drauf!“

Drei Sätze, die mir meine Schwester in letzter Zeit an den Kopf geknallt hat. Drei Sätze, die wahrscheinlich gar nicht so gemeint waren, aber drei Sätze, die bei mir direkt ins Schwarze getroffen haben.

Seit meiner Teenagerzeit bin ich immer die gewesen, die einen gemütlichen Filmeabend jedem sozialen Event vorgezogen hat. Ich war weder daran interessiert mich mit Alkohol abzuschießen, noch mir die Seele aus dem Leib zu tanzen. Ich habe die Menschen nie dafür verurteilt wegzugehen (für das Alkohol-Drinken vielleicht schon etwas). Jeder soll das machen, was er oder sie möchte. Aber, dann sollen sie auch mich so machen lassen, wie ich möchte.

Ich muss dazu sagen, dass ich selten direkt dafür verurteilt wurde „zu Hause zu hocken“, aber ich habe oft diesen Druck gespürt. Bestimmt war es auch viel Druck, den ich mir selber gemacht habe, weil ich nicht anders sein wollte.

Mittlerweile weiß ich, dass mir solche Veranstaltungen nicht gut tun. Ich weiß, dass ich mit einer solchen Masse an Menschen überfordert bin und ich eine solche Lautstärke nicht ertrage. Ich brauche „Sprechlautstärke“. Wenn ich mit anderen Menschen wohin gehe und mich gar nicht mit ihnen unterhalten kann, ergibt das für mich keinen Sinn. Ich will nichts Trinken und auch nicht bis in die Morgenstunden unterwegs sein. Ich will mit anderen nett Essen gehen oder in ein Café. Ich liebe Spieleabende. Ich gehe gerne ins Theater oder einfach nur mit jemandem spazieren. Ich höre anderen Menschen gerne zu bzw. diskutiere über tiefgehende Themen. Ich unternehme gerne etwas mit Menschen, die ich mag und gut kenne, nur eben auf meine Art.

Trotzdem treffen mich solche Sätze, weil ich weiß, dass ich vielleicht auch andere Menschen enttäusche, wenn ich wieder nicht mitgehe. Vielleicht denken sie auch ich mag sie nicht. Ich will auch keine Last sein. Ich frage mich auch, ob ich denn nicht wirklich etwas verpasse. Manchmal gehe ich dann mit nur um zu erkennen, dass das Ganze nur ein Pflichttermin war, um andere nicht zu enttäuschen. Weiterlesen „„Du bist so langweilig!“ – Wie mich mein Umfeld zwingt mitzumachen“

6 Fragen und Antworten über SOZIALE PHOBIE (Gastbeitrag)

Vor Kurzem hat mich der liebe Ben von halbsowildkurs.de angeschrieben und schlug vor für meinen Blog einen Beitrag zu Sozialer Phobie zu verfassen. Das hat mich sehr gefreut und somit lasse ich jetzt Ben zu Wort kommen:


Die folgenden 6 Fragen und Antworten sollen Dir einen kleinen Überblick darüber verschaffen, was die Soziale Phobie ist, ob Du betroffen bist und was Du dagegen tun kannst.

  1. Was genau ist die Soziale Phobie eigentlich?

Grob gesagt, handelt es sich hierbei um eine krankhafte Angst vor dem Kontakt mit anderen Menschen. Die Soziale Phobie wird auch als Mittelpunktangst oder Bewertungsangst bezeichnet. Das bedeutet, Betroffene haben große Angst davor, von anderen Menschen bewertet zu werden. Daraus resultiert wiederum die Angst davor, im Mittelpunkt zu stehen.

  1. Was ist der Unterschied zwischen Sozialer Phobie und soziale Angst?

Während es sich bei der Sozialen Phobie um eine krankhafte Angst handelt, dient die soziale Angst als Überbegriff. Eine leichte Aufregung unter Menschen, die jeder verspürt, zählt genauso zur sozialen Angst wie die Phobie.

Jeder Mensch kennt soziale Ängste. Diese erfüllen in unserem Alltag eine wichtige Funktion. Wir fürchten uns davor, von anderen Menschen abgewertet und ausgegrenzt zu werden. Das Resultat: wir versuchen, den Anderen nicht zu verletzen, ihn nicht gegen uns zu stimmen.

Soziale Angst macht uns theoretisch umgänglicher, doch wenn sie zu stark auftritt, ist das Gegenteil der Fall. Wir verhalten uns eigenartig, können schwer Sympathie zeigen, ziehen uns zurück – grenzen uns sozial aus. Wir erzielen genau das, was wir eigentlich nicht haben wollen.

Jeder Mensch nimmt die soziale Angst unterschiedlich stark wahr. Es ist nicht leicht zu sagen, wann ein Mensch einfach schüchtern ist und wann die Angst krankhaft ist.

  1. Wie erkennst Du, dass Du unter Sozialer Phobie leidest?

Deine sozialen Ängste können dann als krankhaft bezeichnet werden, wenn sie besonders heftig auftreten. Zudem, wenn sie dazu führen, dass Du soziale Kontakte häufig meidest und in Deiner Freiheit deutlich eingeschränkt bist. Um sicher zu wissen, ob Du unter Sozialer Phobie leidest, ist ein Gespräch mit einem Therapeuten notwendig.

  1. Welche Symptome löst die Soziale Phobie aus?

Wer unter starken sozialen Ängsten leidet, kann von unterschiedlichsten körperlichen Symptomen betroffen sein. Typisch für Stresssituationen allgemein ist das Schwitzen. Weitere Symptome können sein: Schwindel, Würgereiz, Starrheit, Zittern, Erröten und einige mehr.

Betroffene von Sozialer Phobie leiden unter ihren körperlichen Symptomen stark, da sie befürchten, dass sie sich blamieren, wenn diese anderen auffallen. Sie versuchen daher, ihre Symptome so gut wie möglich zu verstecken oder zu unterdrücken.

  1. Sind Sozialphobiker verrückt?

Sozialphobiker leiden gerade deshalb so sehr, da sie genau wissen, dass ihre Angst irrational ist. Sie leiden also nicht unter Wahnvorstellungen oder Paranoia. Dennoch besitzen sie gewisse Glaubenssätze, die ihre Angst füttern und eigentlich unrealistisch sind.

Früher wurde fälschlicherweise angenommen, dass Betroffene von Sozialer Phobie über wenig soziale Kompetenz verfügen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Ein Mangel an sozialer Kompetenz kann zwar eine Soziale Phobie begünstigen, doch häufiger ist es so, dass Betroffene wegen ihrer Angst in sozialen Situationen schlichtweg nicht leistungsfähig sind. Ihre soziale Kompetenz kann nicht zum Einsatz kommen.

  1. Was kannst Du gegen die Soziale Phobie tun?

Wenn Du stark unter Deinen sozialen Ängsten leidest, gibt es eine ganze Menge, was Du dagegen tun kannst. Grundsätzlich hilft jede Aktivität, die Stress abbaut und Entspannung herbeiführt. Beispielsweise Yoga, Meditation, Sport. Außerdem hilft es, die eigenen Ängste zu verstehen, zum Beispiel durch das Lesen von Sachliteratur.

Die Soziale Phobie gilt als gut therapierbar. Gerade die Kognitive Verhaltenstherapie konnte einige Erfolge nachweisen. Du solltest also nicht zögern, das Gespräch mit einem Psychotherapeuten zu suchen.

Hole Dir auch weitere Infos ins unserem kostenlosen Ebook „Endlich angstfrei unter Menschen – 3 effektive Schritte zu Selbsthilfe“.

Autor: Ben von HalbSoWild


Vielen Dank für diesen sehr interessanten Beitrag, Ben! Schaut gerne bei ihm auf der Webseite vorbei oder bei seinem YouTube-Kanal.

Wenn ihr auch gerne einen Gastbeitrag für meinen Blog verfassen möchtet, schreibt mir einfach eine E-Mail (julialebenswelt@gmail.com)! Ich freue mich immer sehr auf neue Inspirationen und Kooperationen! 💜

Diese T-Shirts promoten Essstörungen und Depression!

Ich bin vor Kurzem auf einen ich sage mal Wirtschaftszweig gestoßen, der mir etwas Sorgen bereitet. Es gibt nämlich Menschen, die es anscheinend super finden, wenn sie Sprüche über psychische Erkrankungen auf ihre T-Shirts drucken und damit Geld machen. Depressionen gelten schließlich mittlerweile als Volkskrankheit und mit der zunehmenden Präsenz psychischer Erkrankungen in den Medien ist das ein lukratives Geschäft (Ironie Ende).

Dieser sogenannte „Mental Health/Illness Merch“ trägt jedoch nicht nur positive Worte in die Welt, die Betroffenen Mut machen, sondern auch, meiner Meinung nach Messages, die Depression und Co. glorifizieren oder die Ernsthaftigkeit nehmen.


Da ich mir nicht traue hier jetzt die Bilder zu posten (Urheberrecht und so), habe ich ein YouTube Video gemacht, wo das mit den Rechten nicht so genau genommen wird. 😉


Kanntet ihr solche T-Shirts schon? Und noch viel wichtiger: Was haltet ihr davon? Sagt mir unbedingt eure Meinung! Das würde mich sehr freuen! 💜


► Mein YouTube Kanal: JULIA LEBENSWELT

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Soziale Phobie – was mir hilft

Zuletzt habe ich in meinen Beiträgen Depression – was mir hilft und Essstörung – was mir hilft über meine Strategien geschrieben, wie ich versuche mit diesen beiden Erkrankungen umzugehen. Setzen wir diese Reihe doch heute fort. Und zwar mit den Dingen, die mir helfen mit meiner Sozialen Angst umzugehen. Here we go!

  1. Anonymität

Ok, das ist mehr ein situativer Umstand als eine Coping-Strategie, aber trotzdem hilft es mir in der Masse unterzugehen. Ich wünsche mir immer so wenig wie möglich aufzufallen, am besten gleich unsichtbar zu sein. Und das kann man nun mal in einer Umgebung, wo mich niemand kennt am besten. Andererseits kann mich auch hier die Masse an Menschen heillos überfordern (siehe: Die Angst vor Menschen schlägt zu). Und alleine zu sein, wenn sich alle anderen kennen, ist auch nicht gerade angenehm. Aber ihr versteht schon was ich meine, oder?

  1. Erfahrung anderer

Das deckt sich mit meinem Depressionsbeitrag. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Das trifft bei mir auf jeden Fall zu. Besonders, wenn Menschen, von denen man überhaupt nicht denkt, dass sie mit so etwas wie einer Angststörung zu kämpfen haben, sich öffnen und darüber erzählen. Hier ist zum Beispiel das Buch vom ehemaligen Jupiter-Jones Sänger Tobias Müller „Ich bin mal eben wieder tot“ eine absolute Empfehlung.

  1. Atmen

Ich vergesse oft zu atmen. Oder besser gesagt, ich atme nur sehr flach. Ein paar tiefe Atemzüge helfen mir zumindest immer mich für einen gewissen Grad wieder ins Hier und Jetzt zu katapultieren. Außerdem ist es für die einfache Entspannungsmethode. Diesen „Skill“ kannst du nicht zu Hause vergessen. 😉

  1. Machen und aushalten

Manchmal kann ich mich noch so sehr versuchen mit Atmen, Meditation und Delfingesang meine Angst nach unten zu kriegen, es klappt einfach nicht. Dann heißt es für mich: Augen zu und durch! Der Gedanke, dass mich meine Angst bisher noch nie umgebracht hat, hilft mir meine Gedankenkreise kurz zu ignorieren und „einfach“ mal zu machen. Das ist in gewisser Weise eine Form der „radikalen Akzeptanz“.

  1. Flucht aus der Realität

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