Soziale Phobie – Warum ich leise, schnell und undeutlich spreche

Diese Woche habe ich ein sechswöchiges Praktikum begonnen und neben der Tatsache, dass es mir als Person mit sozialen Ängsten ohnehin unglaublich schwer fällt mit so vielen neuen Menschen und Situationen konfrontiert zu sein, habe ich auch bezüglich meines Sprachstils so einiges festgestellt.

Eigentlich bin ich sowieso eher die Zuhörerin als Sprecherin. Gerade, wenn mehr als eine Person anwesend ist, halte ich lieber meine Klappe und höre einfach zu, was die anderen zu sagen haben. Ich glaube, dass ich in einem Vier-Augen-Gespräch eine ganz nette Gesprächspartnerin bin, wenn ich mal etwas Vertrauen gefasst habe. Aber in größeren Gruppen möchte ich mich am liebsten unter den Gesprächen der anderen hinwegducken. Weiterlesen „Soziale Phobie – Warum ich leise, schnell und undeutlich spreche“

Ein Schritt aus meiner Komfortzone: Ich war in einer Radiosendung

Vor fast zwei Wochen war ich in der Sendung „Ab 21“ bei Deutschlandfunk Nova zu Gast. Ich habe dort über meine Soziale Phobie berichtet. Hier geht es zur Sendung: Was soziale Phobien mit uns machen. Der Grund, warum ich den Link dazu erst jetzt mit euch teile, hat zwei (naja, eigentlich drei) Gründe:

1. Ich habe bisher schon zwei Mal bei anderen Podcasts mitgemacht und mir diese nie angehört. Weiterlesen „Ein Schritt aus meiner Komfortzone: Ich war in einer Radiosendung“

Ich bin ganz ehrlich mit euch…

Erstmal euch allen ein verspätetes frohes neues Jahr und dass alle eure Wünsche in Erfüllung gehen! Ich habe mir für die eineinhalb Wochen, die ich jetzt zu Hause war vorgenommen etwas runterzukommen, was mir nur bedingt gelungen ist. Das liegt zum einen an der Uni (ich bin diese Ferien so lange an den Sachen gesessen und bin so wenig weitergekommen wie noch nie), aber auch an meinem „Internetzeug“

Ich bin ganz ehrlich mit euch: Im Moment stresst mich das Bloggen und meine Präsenz im Internet mehr als, dass sie mir hilft. Weiterlesen „Ich bin ganz ehrlich mit euch…“

Ermutigung und Entstigmatisierung – unser Tischkalender „Tag für Tag – gemeinsam stark“

Ich habe bereits in der Vergangenheit mit den beiden wunderbaren Menschen Mia (von www.mias-anker.com) und Michaela (von www.happy-kalorie. de) den Bevor-ES-Award kreiert sowie ein Video für It gets brigther gedreht. Nun haben wir mit unserem neuen Projekt versucht etwas zu erschaffen, was ein ganzes Jahr Ermutigung und Freude bereitet [Werbung]:

Wir haben einen Tischkalender für 2019 gestaltet!

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Diesen Kalender haben wir jedoch nicht alleine gemacht. Weiterlesen „Ermutigung und Entstigmatisierung – unser Tischkalender „Tag für Tag – gemeinsam stark““

Ein Date mit mir selbst? – die Angst alleine Dinge zu unternehmen

Wie ihr vielleicht wisst, bin ich ja vor Kurzem umgezogen (schwer zu übersehen, wenn ihr meinen Blog lest, weil ich in jedem Beitrag darüber jammere). Dieser Umzug hat es mir nochmal um einiges schwerer gemacht mein ohnehin schon sozial mangelhaftes Leben darauf auszurichten, zumindest manchmal mit anderen Menschen etwas zu unternehmen.

Und da ich wahrscheinlich lange darauf warten kann, dass ich ein soziales Umfeld habe, dass mit mir regelmäßig Dinge unternimmt, was vor allem an mir selbst liegt (aber das ist ein anderes Thema), habe ich mir schon oft überlegt das Ganze selbst in die Hand zu nehmen. Ich möchte mehr Dinge alleine machen! Weiterlesen „Ein Date mit mir selbst? – die Angst alleine Dinge zu unternehmen“

Warum mache ich das immer wieder? – Von Neuanfängen, Ängsten und Zweifeln

Ich bin in den letzten Tagen umgezogen. Nachdem ich meinen Bachelor in Psychologie abgeschlossen habe, bin ich jetzt für meinen Master in eine fremde Stadt gezogen, die ebenso weit weg ist von meiner Familie wie mein vorheriger Studienplatz.

Ich wollte das so. Ich wollte in einer anderen Stadt meinen Master machen. Noch einmal die Chance nutzen für zwei Jahre woanders zu leben ohne Bindung an einen Job, mit dem Wissen, dass der Aufenthalt (wahrscheinlich) zeitbegrenzt sein wird. Ich wollte mich selbst herausfordern, mir beweisen, dass ich es wieder kann ganz alleine Fuß zu fassen. So waren meine Gedanken, aber es kommen Zweifel… Weiterlesen „Warum mache ich das immer wieder? – Von Neuanfängen, Ängsten und Zweifeln“

6 Fragen und Antworten über SOZIALE PHOBIE (Gastbeitrag)

Vor Kurzem hat mich der liebe Ben von halbsowildkurs.de angeschrieben und schlug vor für meinen Blog einen Beitrag zu Sozialer Phobie zu verfassen. Das hat mich sehr gefreut und somit lasse ich jetzt Ben zu Wort kommen:


Die folgenden 6 Fragen und Antworten sollen Dir einen kleinen Überblick darüber verschaffen, was die Soziale Phobie ist, ob Du betroffen bist und was Du dagegen tun kannst.

  1. Was genau ist die Soziale Phobie eigentlich?

Grob gesagt, handelt es sich hierbei um eine krankhafte Angst vor dem Kontakt mit anderen Menschen. Die Soziale Phobie wird auch als Mittelpunktangst oder Bewertungsangst bezeichnet. Das bedeutet, Betroffene haben große Angst davor, von anderen Menschen bewertet zu werden. Daraus resultiert wiederum die Angst davor, im Mittelpunkt zu stehen.

  1. Was ist der Unterschied zwischen Sozialer Phobie und soziale Angst?

Während es sich bei der Sozialen Phobie um eine krankhafte Angst handelt, dient die soziale Angst als Überbegriff. Eine leichte Aufregung unter Menschen, die jeder verspürt, zählt genauso zur sozialen Angst wie die Phobie.

Jeder Mensch kennt soziale Ängste. Diese erfüllen in unserem Alltag eine wichtige Funktion. Wir fürchten uns davor, von anderen Menschen abgewertet und ausgegrenzt zu werden. Das Resultat: wir versuchen, den Anderen nicht zu verletzen, ihn nicht gegen uns zu stimmen.

Soziale Angst macht uns theoretisch umgänglicher, doch wenn sie zu stark auftritt, ist das Gegenteil der Fall. Wir verhalten uns eigenartig, können schwer Sympathie zeigen, ziehen uns zurück – grenzen uns sozial aus. Wir erzielen genau das, was wir eigentlich nicht haben wollen.

Jeder Mensch nimmt die soziale Angst unterschiedlich stark wahr. Es ist nicht leicht zu sagen, wann ein Mensch einfach schüchtern ist und wann die Angst krankhaft ist.

  1. Wie erkennst Du, dass Du unter Sozialer Phobie leidest?

Deine sozialen Ängste können dann als krankhaft bezeichnet werden, wenn sie besonders heftig auftreten. Zudem, wenn sie dazu führen, dass Du soziale Kontakte häufig meidest und in Deiner Freiheit deutlich eingeschränkt bist. Um sicher zu wissen, ob Du unter Sozialer Phobie leidest, ist ein Gespräch mit einem Therapeuten notwendig.

  1. Welche Symptome löst die Soziale Phobie aus?

Wer unter starken sozialen Ängsten leidet, kann von unterschiedlichsten körperlichen Symptomen betroffen sein. Typisch für Stresssituationen allgemein ist das Schwitzen. Weitere Symptome können sein: Schwindel, Würgereiz, Starrheit, Zittern, Erröten und einige mehr.

Betroffene von Sozialer Phobie leiden unter ihren körperlichen Symptomen stark, da sie befürchten, dass sie sich blamieren, wenn diese anderen auffallen. Sie versuchen daher, ihre Symptome so gut wie möglich zu verstecken oder zu unterdrücken.

  1. Sind Sozialphobiker verrückt?

Sozialphobiker leiden gerade deshalb so sehr, da sie genau wissen, dass ihre Angst irrational ist. Sie leiden also nicht unter Wahnvorstellungen oder Paranoia. Dennoch besitzen sie gewisse Glaubenssätze, die ihre Angst füttern und eigentlich unrealistisch sind.

Früher wurde fälschlicherweise angenommen, dass Betroffene von Sozialer Phobie über wenig soziale Kompetenz verfügen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Ein Mangel an sozialer Kompetenz kann zwar eine Soziale Phobie begünstigen, doch häufiger ist es so, dass Betroffene wegen ihrer Angst in sozialen Situationen schlichtweg nicht leistungsfähig sind. Ihre soziale Kompetenz kann nicht zum Einsatz kommen.

  1. Was kannst Du gegen die Soziale Phobie tun?

Wenn Du stark unter Deinen sozialen Ängsten leidest, gibt es eine ganze Menge, was Du dagegen tun kannst. Grundsätzlich hilft jede Aktivität, die Stress abbaut und Entspannung herbeiführt. Beispielsweise Yoga, Meditation, Sport. Außerdem hilft es, die eigenen Ängste zu verstehen, zum Beispiel durch das Lesen von Sachliteratur.

Die Soziale Phobie gilt als gut therapierbar. Gerade die Kognitive Verhaltenstherapie konnte einige Erfolge nachweisen. Du solltest also nicht zögern, das Gespräch mit einem Psychotherapeuten zu suchen.

Hole Dir auch weitere Infos ins unserem kostenlosen Ebook „Endlich angstfrei unter Menschen – 3 effektive Schritte zu Selbsthilfe“.

Autor: Ben von HalbSoWild


Vielen Dank für diesen sehr interessanten Beitrag, Ben! Schaut gerne bei ihm auf der Webseite vorbei oder bei seinem YouTube-Kanal.

Wenn ihr auch gerne einen Gastbeitrag für meinen Blog verfassen möchtet, schreibt mir einfach eine E-Mail (julialebenswelt@gmail.com)! Ich freue mich immer sehr auf neue Inspirationen und Kooperationen! 💜

Warum meine Angst so hoch ist…

Ich hab euch ja in meinen letzten Beiträgen Die Angst vor Menschen schlägt zu und Das Leben überfordert mich, davon erzählt, dass meine Ängste momentan sehr hoch sind, sehr zum Leid von mir selbst.

Letzte Woche hatte ich einen Termin bei meiner Therapeutin und wir haben das Ganze mal ein bisschen ergründet. Das kam dabei raus:

  • Erhöhtes Anspannungslevel

Durch den Stress, den ich mir im Moment wegen Uni und Bachelor-Arbeit mache, habe ich ständig Gedanken im Kopf, die mich eigentlich nie abschalten lassen. Das heißt, meine Anspannung ist durchgehend relativ hoch oder zumindest höher als in den „entspannteren“ Studiensemestern davor. Wenn dazu dann noch Ängste kommen, die hin und wieder aufploppen wie zum Beispiel die Überforderung durch viele Menschen oder die Angst vor bösen YouTube-Kommentaren geht mein Angstlevel in bisher nicht dagewesene Höhen. Es ist im Prinzip wie eine Formel: Grundanspannung durch Uni + angstauslösendes Ereignis = für mich ungewöhnlich hohe Angst.

  • Runter vom Gas!

Gut, jetzt haben wir den Grund, aber was mache ich jetzt damit? Eine Therapeutin wäre keine Therapeutin hätte sie nicht schon einen Vorschlag parat: Achtsamkeit. Damit gehen wir eigentlich ein Jahr zurück, zum Start dieses Blogs. Denn da hab ich noch den einen oder anderen Beitrag zum Thema Achtsamkeit verfasst. Nicht zuletzt, weil ich da von meinem in dieser Zeit erlebten Praktikum in einer psychosomatischen Klinik starken Einfluss bekam.

Das bedeutet für mich jetzt konkret: immer wieder versuchen für kurze Augenblicke im Moment zu sein, wahrnehmen was ist und in meinem Kopf einen Gang zurück schalten.  Dass meinem „Monkey-Mind“ beizubringen, wird eine Herausforderung, aber schon während der Therapiesitzung hab ich gemerkt wie meine Hände weniger zittrig wurden, als ich mich bemühte mit meinen Gedanken tatsächlich beim Gespräch zu bleiben.

  • Tschüss, Bewertung!

Weiterlesen „Warum meine Angst so hoch ist…“

Die Angst vor Menschen schlägt zu

Diese Woche hat mein Studium wieder angefangen. Die Semesterferien habe ich zu Hause bei Familie und Hund verbracht – auf dem Land. Jetzt rufen sicher einige: „Oh, wie schön!“ Sich zwischen Wald und Wiesen zu erholen scheint für viele das Nonplusultra zu sein.

Gut, ich gebe zu die Gegend ist schön – schön ruhig und vor allem: menschenleer. Das lässt die Soziale Phobie in mir zunächst einmal jubeln. Nicht vom Gewusel der Stadt umgeben zu sein, ist für mich deutlich stressfreier.

Ich gewöhne mich schnell an dieses Ich-sehe-nur-fünf-Menschen-pro-Tag-Leben und bin zwar etwas einsam, aber meine Familie macht das wieder wett.

Was an diesem Leben in der Einöde jedoch das Problem ist, wurde mir letzte Woche bei der Ankunft am Bahnhof meiner Studienstadt bewusst. Von einem Schlag auf den anderen von 0 auf 1000 Personen um mich herum, hat mein Angstlevel unerwartet stark steigen lassen. Weiterlesen „Die Angst vor Menschen schlägt zu“

Meine größte Angst…

Es gibt eine Menge Dinge, vor denen ich Angst habe. Dazu zählen auch viele kleine Dinge, die für viele Menschen ganz selbstverständlich scheinen z.B. das Haus zu verlassen. Aber meine größte Angst teilen, denke ich, sehr viele Menschen mit mir. Und zwar ist das die Angst vorm Alleinsein.

Und damit meine ich nicht, dass ich ständig Leute um mich herum brauche. Um Gottes willen! Das würde mich vollkommen überfordern. Ich verbringe gerne Zeit mit mir und kann mich auch gut und lange alleine beschäftigen.

Meine Angst bezieht sich viel mehr auf das Gefühl auf der Welt niemanden mehr zu haben, an dem ich mich wenden kann, wenn es mir mal nicht gut geht, aber genauso wenn ich mal mit jemandem lachen möchte.

Dieses Gefühl nicht auf mich allein gestellt zu sein gibt mir im Moment meine Schwester und meine Mutter. Vor allem meiner Mama kann ich alles erzählen und ich hänge, meiner Meinung nach, manchmal schon viel zu stark an ihr. Auch wenn ich über eine relativ große Distanz von meiner Mama entfernt bin, fühle ich mich dennoch mit ihr verbunden, Whatsapp und Co. sei Dank.

Das war’s aber dann auch schon, was ich an engen Beziehungen aufweisen kann. Ich will damit nicht sagen, dass ich keine Menschen in meinem Umfeld hätte, die ich nicht als Freunde bezeichnen würde, aber das sind keine Beziehungen, wo ich mich darauf verlassen kann, dass diese auch noch in mehreren Jahren bestehen. Außerdem finden diese Beziehungen auf einer viel weniger tiefen Ebene statt, womit wir auch schon den nächsten Punkt angerissen haben: Weiterlesen „Meine größte Angst…“