Wenn ich mir wünsche, dass andere nicht glücklich sind

Der heutige Beitrag stammt aus der Kategorie „Ich wünschte, ich hätte diese Eigenschaft nicht“ (wenn ihr noch einen aus dieser Kategorie lesen wollt, nur zu: Neid und Ich).

Es spricht der Pessimist in mir

Dass ich ein recht großer Pessimist bin, ist kein Geheimnis und dass ich mir das Leben damit nur selbst schwer mache, ist mir auch bewusst. Aber umso mehr ich in meiner negativen Spirale feststecke, desto mehr stört mich alles Positive. Ja, ich blicke dann auf Positives so missachtend herab als hätte es die allgemeingültige Grausamkeit der Welt nicht ganz verstanden.

Und jedes Mal, wenn ich in so einer Negativ-Phase positive Menschen sehe, dann kommt da ein bunter Mix an Gefühlen bei mir hoch. Weiterlesen „Wenn ich mir wünsche, dass andere nicht glücklich sind“

Warum ich von mir Großes verlange und andere einfach leben lasse

Ich kann leider nicht sagen, dass ich recht liebevoll mit mir umgehe. Da wäre zum einen die Sache, dass ich viel von mir verlange – viel zu viel. Ich sollte in allem eigentlich immer sofort besser sein als 99% aller Menschen. Zum anderen habe ich eine – nett ausgedrückt – schwierige Beziehung zu meinem Körper und mich wundert es regelmäßig, dass ich noch ziemlich beschwerdefrei durchs Leben wandere. Dazu bin ich konstant gestresst, weil ich immer denke dieses und jenes noch tun zu müssen. Spaß und Freude haben recht wenig Platz. Alles in allem also ein Lebensstil, den man nicht gerade mit „Self-Care“ betiteln würde.

Wenn andere mir erzählen, dass sie eine bestimmte Sache in ihrem Leben belastet oder ihnen irgendetwas nicht gut tut, bin ich meist schnell auf ihrer Seite und rate sich erstmal zurückzunehmen und auf sich zu achten. Schließlich ist körperliche sowie psychische Gesundheit das wichtigste. Ich unterstütze andere dabei auch mal nichts zu tun und nur ihren liebsten Aktivitäten nachzugehen. Erfolg ist überbewertet. Merkt ihr was? Weiterlesen „Warum ich von mir Großes verlange und andere einfach leben lasse“

Warum ich im Internet so offen spreche und im „echten“ Leben verschlossen bin

In der letzten Woche wurde ich von Außenstehenden, die von meinem Blog wissen (und das sind mittlerweile ungefähr eine Hand voll Menschen), ein paar Mal darauf angesprochen, warum ich denn im Internet so offen über meine (psychischen) Probleme sprechen kann und das im „echten“ Leben eher nicht so gern tue. Das war keineswegs als Vorwurf gemeint, sondern wurde mit dem Gedanken ausgesprochen, dass es für mich im Alltag dann ja wesentlich einfacher sein würde, wenn mein Umfeld von meinen Schwierigkeiten wüsste. Ja, aber…(Meine Uni-Seminarleiterin, die uns Gesprächsführungstechniken lehrt, würde mir für mein „ja, aber“ jetzt einen schiefen Blick zuwerfen.)

So einfach ist das leider nicht. Auch, wenn ich erst einmal überlegen musste, warum ich vergleichsweise sehr verschlossen in der „Realität“ agiere, sind mir letztendlich folgende Punkte eingefallen: Weiterlesen „Warum ich im Internet so offen spreche und im „echten“ Leben verschlossen bin“

Wenn ich nicht erfolgreich bin, verliere ich meinen Lebenssinn

„Wenn ich nicht erfolgreich bin, verliere ich meinen Lebenssinn!“ Das klingt nach einer sehr harten Aussage, aber für mich war es eigentlich schon seit ich klein war wichtig, dass ich meinen Ansprüchen entspreche. Und das ist nicht nur ein Ding der Unmöglichkeit, sondern für meine psychische Gesundheit abolut nicht hilfreich.

Meinen „Erfolg“ habe ich als Kind und Teenager hauptsächlich daraus gezogen, dass ich in der Schule eine Einser-Kandidatin war. Das war in der Grundschule noch eine recht angenehme Aufgabe, wurde aber mit jedem Schuljahr mehr, zu einer, aus heutiger Sicht betrachtet, problematischen Obsession. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich ab der ca. 10. Klasse meine Wochenenden gar nicht mochte, weil sie nur aus Lernen und Hausaufgaben machen bestanden. Jedoch wurden meine Mühen in der Schule durch gute Noten und Aufmerksamkeit der Lehrer und Mitschüler belohnt. In meinem Fall waren das ausschließlich positive Rückmeldungen.

Dieser sichere „Erfolgsfaktor“ fiel nach der Schule weg, was auch ein Mitgrund für die Entwicklung meiner Essstörung war. Weiterlesen „Wenn ich nicht erfolgreich bin, verliere ich meinen Lebenssinn“

Warum ich nicht mehr nach Glück streben möchte

„10 Schritte zum dauerhaften Glück“, „Der Weg zu Glück, Liebe und Erfolg“, „Das Geheimnis vom Glück“ – dies ist ein kurzer Auszug von dem, was man bekommt, wenn man in die YouTube-Suchleiste „Wie werde ich glücklich?“ eingibt. Und ich muss jetzt mal zum Thema Glück meinen Senf abgeben. Also, here we go!

Ich finde das Streben nach Glück ist in unserer Gesellschaft massiv überbewertet. Und nein, das sage ich nicht nur, weil ich vielleicht neidisch bin auf Menschen, die glücklich sind. Ich finde, dass Glück zu einer riesigen Industrie geworden ist und dass sie uns eigentlich nach etwas streben lässt, das wir in dieser Form – zumindest so wie ich es mir dadurch vorstelle – nicht bekommen können.

Stellt euch doch mal die Frage: Wann war ich das letzte Mal so richtig glücklich? Weiterlesen „Warum ich nicht mehr nach Glück streben möchte“

Wie ich Trost erlebe und wie ich getröstet werden möchte – Blog-Parade „Trost“

Die liebe Jessica vom Blog Psycho-Psyche-Therapie hat eine Blog-Parade zum Thema „Trost“ gestartet. Da ich ihren Blog ohnehin supergerne lese, da sie u.a. als Heilpraktikerin für Psychotherapie fachlich, aber dennoch verständlich über interessante Themen schreibt, ließ ich mich nicht lange bitten mitzumachen.

Ich muss zugeben, dass ich erst einmal nachdenken musste, welchen Platz das Thema Trost in meinem Leben einnimmt und werde einfach mal versuchen mich an den Gedankenanstößen von Jessica entlangzuhangeln.

Was bedeutet Trost für mich? Weiterlesen „Wie ich Trost erlebe und wie ich getröstet werden möchte – Blog-Parade „Trost““

Von der Angst sein Potential zu verschwenden

Seit ich denken kann, war ich immer jemand der neue Dinge relativ schnell gelernt hat. Egal ob Schule oder Freizeitaktivitäten, mir neue Fähigkeiten anzueignen ging meist recht flott. Das klingt jetzt vielleicht so als würde ich denken ich bin die Supermegabeste, talentiert und kann sowieso alles.

Um vielleicht gleich mal vorweg einzuräumen: Dieses Recht-schnell-neue-Dinge-lernen trifft nicht auf alle Bereiche zu. Zum Beispiel war ich in meinem ganzen Leben noch nie wirklich sportlich. Na gut, man muss auch fairerweise dazu sagen, dass ich es noch nie so richtig probiert habe.

Und das führt mich auch gleich direkt zu meinem heutigen Problem (ja, ich nehme mir scheinbar jeden Tag ein neues davon aus dem Problemschrank; manche wechseln ihre Kleidung täglich, ich meine Probleme). Lasst mich euch kurz schildern wie es dazu kam, dass diese recht neue Potential-Angst in mein Leben kam: Weiterlesen „Von der Angst sein Potential zu verschwenden“

5 Erkenntnisse aus der Bloggerpause

Hey zusammen! Ich melde mich nach guten zwei Monaten hier auch mal wieder zu Wort. Wie geht es euch? Wie habt ihr die Zeit so verbracht?

Ich hab ja in meinem letzten Beitrag im Januar geschrieben, dass mir im Moment alles zu viel wird. Alles hieß Uni, „Internetzeug“ und Psycho-Themen im Allgemeinen. Also, die Uni hat sich mittlerweile wieder etwas beruhigt. Damit geht auch einher, dass ich wieder mehr Interesse an Themen wie psychischer Gesundheit und Psychologie habe. Schon krass wie der Druck sich mit einer Thematik auseinandersetzen zu müssen (für Klausuren lernen), jegliches Interesse killen kann. Aber dieses Thema hatten wir ja auch schon einmal hier: Wie mir die Schule meine Kreativität gestohlen hat

Und deshalb freu ich mich auch wieder nach und nach meine Internet-Kanäle zu aktivieren und starte mit meinem Blog. Und damit ich mich besser fühle und so tue als hätte ich in meiner bloggerfreien Zeit sehr viele Erkenntnisse gewonnen, liste ich euch mal auf, was mir in den letzten zwei Monaten aufgefallen ist: Weiterlesen „5 Erkenntnisse aus der Bloggerpause“

Krankheitsgewinn, die Opferrolle und ich

Ich bin jemand, der Phasen hat, wo ich sehr bewusst Vorteile aus meinen Erkrankungen ziehe. Sei es, dass ich heute nicht so viel schaffe, weil meine depressive Symptomatik mir wie ein Klotz am Bein hängt oder, dass ich bei der Hitze nicht rausgehen kann (wohl eher will), da ich mich in meinem Körper und wenig Bekleidung so unwohl fühle.

Bis zu einem gewissen Grad schränken mich meine psychischen Probleme natürlich ein und machen mich in bestimmten Phasen weniger belastbar, aber ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich die „Opferrolle“ auch immer wieder sehr gezielt nutze. Weiterlesen „Krankheitsgewinn, die Opferrolle und ich“

Warum mache ich das immer wieder? – Von Neuanfängen, Ängsten und Zweifeln

Ich bin in den letzten Tagen umgezogen. Nachdem ich meinen Bachelor in Psychologie abgeschlossen habe, bin ich jetzt für meinen Master in eine fremde Stadt gezogen, die ebenso weit weg ist von meiner Familie wie mein vorheriger Studienplatz.

Ich wollte das so. Ich wollte in einer anderen Stadt meinen Master machen. Noch einmal die Chance nutzen für zwei Jahre woanders zu leben ohne Bindung an einen Job, mit dem Wissen, dass der Aufenthalt (wahrscheinlich) zeitbegrenzt sein wird. Ich wollte mich selbst herausfordern, mir beweisen, dass ich es wieder kann ganz alleine Fuß zu fassen. So waren meine Gedanken, aber es kommen Zweifel… Weiterlesen „Warum mache ich das immer wieder? – Von Neuanfängen, Ängsten und Zweifeln“